Wir freuen uns auf
Alexandra Nebel
»Forschungsstation FREMD«
am Dienstag, 10. September
von 11.oo bis 18.oo Uhr
bei uns, vor der Galerie
Galerie Sunny Side Up
Mörikeweg 16
in Rot an der Rot
Liebe Alexandra,
wie schön, dass Du bei uns warst!
»Forschungsstation FREMD«
Die mobile Künstlerresidenz des Museums Biberach zu Gast in Rot an der Rot
Im Rahmen der partizipativen Mitmach-Ausstellung »Kunst der Amateure«, die ab Januar 2025 zu sehen sein wird, veranstaltet das Museum Biberach vom 9. bis 18. September 2024 eine mobile Künstlerresidenz. In Anlehnung und Hommage an Fridel Dethleffs-Edelmanns »Wohnauto« wird die Berliner Künstlerin Alexandra Nebel in einem Wohnmobil, das als Künstleratelier fungiert, in die ländliche Region um Biberach fahren, um Menschen zu erreichen, die gewöhnlich nicht ins Museum gehen.
Am Dienstag, 10. September von 11:00 bis 18:00 Uhr baut Alexandra Nebel ihre »Forschungsstation FREMD« vor der Galerie Sunny Side Up, Mörikeweg 16, in Rot an der Rot auf, um spielerisch den Blickwinkel auf Fremdes und Vertrautes zu wechseln. Die Künstlerin erklärt zu ihrem Projekt: »Viele Menschen suchen in unserem Land Zuflucht. Das »Fremde« ist aus unserer Lebenswelt nicht mehr wegzudenken. Es ist konkret und gesellschaftliches Thema. Dieses sogenannte »Fremde« wird von rechten Parteien benutzt, um Ängste zu schüren und als Lösungsansatz für komplexe Probleme herangezogen. Die Debatte landet im öffentlichen Diskurs, rechtes Wording wird gesellschaftsfähig und landet mitten in der Gesellschaft. Nicht nur ich finde diese Entwicklung bedrohlich. Damit rechtes Gedankengut keinen Nährboden findet, möchte ich ein Klima der Offenheit schaffen, Vorurteile benennen und diese ernst nehmen, um sie zu entschärfen.
Dafür bin ich 10 Tage mit der Forschungsstation FREMD unterwegs und stelle Fragen: Was ist FREMD? Macht es Angst oder weckt es Neugierde? Was bedeutet es, selbst FREMD zu sein? Und wann ist etwas nicht mehr FREMD und was ist es dann? Ausgehend von der erfolgreichen Migrationsgeschichte der Kartoffel soll ein gemeinschaftlich, grafisch gestaltetes Bild und ein Film entstehen, die die komplexen Zusammenhänge unserer Welt mit persönlichen Geschichten visualisieren. Kunst als Motor demokratischer Prozesse. Die Kartoffel ist für mich das beste Beispiel gelungener Integration, denn sie ist von vielen Speiseplänen nicht mehr wegzudenken und wird als Urdeutsch wahrgenommen. Diese Enzwicklung war nicht einfach, da sie anfangs stark angefeindet wurde. Ihr Aussehen und ihr Geruch schienen wenig appetitlich. Erst Friedrich der Große konnte sie mit dem Kartoffel-Dekret (1756) und etwas List auf dem Speiseplan etablieren. Manchmal ist es gut, den Blick auf die Vergangenheit zu lenken. Wie würde unser Speiseplan aussehen, wenn die Menschen der Kartoffel keine Chance gegeben hätten?«
Alle sind herzlich eingeladen, sich an der künstlerischen Aktion zu beteiligen. Die gemeinsam entstehende Arbeit wird ab Januar 2025 im Museum Biberach ausgestellt. Weitere Informationen zu den einzelnen Stationen der Künstlerresidenz unter: www.museum-biberach.de.
Museum Biberach | Museumstraße 6 | 88400 Biberach | 07351 51-331 | museum@biberach-riss.de